Mittwoch, Januar 24, 2007

Battle of Mice

Man stelle sich vor, Emiliana Torrini würde sich mit Hanin Elias (Atari Teenage Riot) in einer kleinen Kneipe nahe der deutsch-isländischen Grenze treffen, sich mit mongolischem Bier und nepalesischem Haschisch benebeln, amerikanische Horrofilme schauen und beschließen zusammen eine Sludgedoomband zu gründen.

Battle Of Mice hören sich in etwa so an!

Herrlich ruhiger Flüstergesang unterbrochen von kranken langsamen sludgecrowls, vertont von Julie Christmas (was fürn scheiß Name), die normalerweise bei Made Out of Babies für den „Gesang“ zuständig ist, sich bei BoM allerdings weitaus angenehmer und und ungewohnt popig zeigt. Das ganze untermalt von red sparows-mäsigem sludgepostrock - eher etwas rauer und weniger sphärisch gestaltet. Das die Musiker keine Anfänger sind wird spätestens klar, wenn man sich deren bisherigen musikalischen Werdegang zu Gemüte führt. Solch klangvolle Namen wie Neurosis, Red Sparows, The Fugees, Dub Trio, Tom Waits und selbst mit Mike Patton wurde schon gebastelt, sollten einem feuchte Träume bescheren.

Auch wenn das Album sicher nicht perfekt ist und einige Schwachstellen auweist –zum Teil etwas zu popig ;) -ragt es vor allem durch den weiblichen Gesang weit aus dem in dieser Hinsicht eher spärlich gesäten Genre heraus.

Hierzu sei noch die französische Droneband Monarch erwähnt - ebenfalls mit einer Frontfrau gesegnet - allerdings etwas äh, na ja, sagen wir mal rauer und unkonventioneller – Drone halt!


Die Hörproben sind natürlich wie immer am besten mit Kopfhörer zu genießen!

Battel of Mice:
http://www.neurotrecordings.com/artists/battle-of-mice/index.aspx

Monarch:
http://www.myspace.com/monarchuberalles

Sonntag, Januar 14, 2007

El Topo

Ein seltsames Stück Film welches der chilenische Regisseur Alejandro Jodorowskys 1971 gedreht hat.

Zwar sind Einflüsse von Sergio Corbucci (Django und vor allem Il Grande Silenzio) nicht von der Hand zuweisen- wenig Dialoge, schlichte statische Bilder und vor allem die dreckige und harte Atmosphäre, aber doch ist El Topo komplett anders und einzigartig.

Grotesk, abartig, brutal, dreckig, surreal, bizarr, faszinierend,…

Gespickt voller biblischer Allegorien und Anspielungen springt El Topo ohne wirklichen Handlungsstrang von einer Szene zur nächsten, mal satirisch komisch, mal melancholisch betrübt und oft übertrieben brutal - exzellent in Szenen gesetzt - aber immer getrennt voneinander, was den Film noch intensiver erscheinen lässt, da hier zum Glück das populäre Hilfsmittel Grausamkeiten durch schwarzen Humor zu verharmlosen komplett entfällt.

Alles andere als ein massentauglicher Film der zum Teil der moralischen Schmerzgrenze gefährlich nahe kommt - als Gesamtkunstwerk zu verstehen und zu verehren!

Dienstag, Januar 02, 2007

Khanate




















Khanate [ ka-näit], eine Drone-Band, der Tribut zu zollen schon lange überfällig geworden ist; und dass man sich der Huldigung ihres eigenwilligen Sounds nicht mehr länger entziehen darf, um dem kommerziellen Siegeszug nach deren Auflösung nicht mehr im Wege zu stehen ist offensichtlich und über jeden Zweifel erhaben.

Ihren Sound beschreibend haben Sie es selber recht treffend formuliert:
"ultra gravitational hellish brooding black doom metal with inhuman vocal constructs.
Well, something like that......".

Für mich eine besinnliche Selbstzerstörung exerziert durch einen adhäsiven Sog aus purer Agonie in ein heterogenes Nichts gesaugt, dem Tod unendlich nah wieder ins Leben zurückgerissen, um sich dessen Einzigartigkeit bewusst zu werden.

Hörprobe:
http://www.loadrecords.com/sound/khanate_tooclose.mp3
Um eine optimale Wirkung zu erzielen sollte das Hörbeispiel mit möglichst guten Kopfhörern konsumiert werden!