Mittwoch, August 23, 2006

Slayer - Christ Illusion











Die Wände um einen herum verschwinden, sie lösen sich nicht einfach auf, sie sind einfach weg. Man findet sich in absoluter Dunkelheit wieder, gleichzeitig blendet die zenitale Sonne über der kargen Wüstelandschaft. Ein exponentiell ansteigendes Dröhnen suggeriert eine absolute Stille! Man sieht den Zug näher kommen - er rast auf dich zu, er nähert sich immer scneller, seine Größe verdoppelt sich mit jedem Wimpernschlagschlag. Der kalte Schweiß brennt in den Augen- Dann ist er da - er packt dich, reißt dich mit und lässt dich nicht mehr los – man spürt nur noch Hass, Wut und eine ungeheuer rohe Gewalt – doch es ist ein positives, harmonisches und vor allem beruhigendes Erlebnis - wie ein Trip im Trip. Nach exakt
29 Minuten und 4 Sekunden endet alles abrupt - man befindet sich wieder in seiner eigenen nüchternen Realität.
Der Trip von 1986 lässt sich beliebig oft wiederholen - ein profaner Energieaufwand in Form eines Fingerdrucks auf Repeat ist ausreichend!

Darf dies als Messlatte genommen werden?

Schon das Cover erinnert an die alten Zeiten – Mutter Theresa vs. Prinz Charles?
„Christ Illusion“ beginnt stark – kraftvoll, brutal und vor allem schnell – genauso endet es auch (viel zu schnell)!
Mit Dave Lambardo endlich wieder in Urkonstellation knüppeln Slayer sämtliche Neuerscheinungen im Metalgenre der letzten Jahre in Grund und Boden!
Aber irgend etwas stimmt nicht, fehlt zum Klassiker – vielleicht fehlen die typischen eingängigen Hymnen, vielleicht fehlen die bluttriefenden nach Tod lechzenden Gitarrensoli, vielleicht sind doch ein oder zwei mittelmäßige Stücke zuviel auf dem Album, vielleicht sind Slayer auch nur noch alte geldgeile Säcke, vielleicht ist das Album auch nur 30 Jahre zu spät erschienen, vielleicht auch nicht, aber wahrscheinlich wissen das nur Mutter Theresa und Prinz Charles!

Who cares?
I don`t give a fuck.


Mittwoch, August 09, 2006

Neuer Pynchon!


Am 5. Dezember wird in den USA ein weiteres Meisterwerk (denk des kann ich schon jetzt so ohne Skrupel behaupten) von Thomas Pynchon auf den Markt kommen!
Gut 10 Jahre nach seinem letzten Roman „Mason und Dixon“ über 2 Landvermesser die zwischen 1763 und 1769 die Grenze zwischen den US-Staaten Pennsylvania und Maryland vermessen haben, erscheint nun endlich sein Langerwartetes über 900 Seiten starkes Monstrum: Against the Day

Auf amazon.com ist nun vor einigen Tagen ein Teaser vom Meister himself erschienen.
Darin schreibt er dass es sich in "Against the Day" um ein Zeitportrait der Jahre zwischen der Weltausstellung in Chicago 1893 und dem Ende des Ersten Weltkrieges handelt. Der Roman wird unter anderem in Colorado, New York, London, Göttingen, Venedig und Wien spielen sowie an ein oder! zwei nicht existenten Orten - außerdem (wie nicht anders zu erwarten) von allerlei strangen Figuren bevölkert sein, sowohl fiktive als auch bekannte wie Nikola Tesla und Bela Lugosa (hell yeah!).
Pynchon weiter: "Sollte dies nicht die Welt sein, dann ist es zumindest die Welt, wie sie sein könnte, wenn man ein, zwei Dinge darin verändert. Manche sagen, genau das sei die Aufgabe der Literatur."

Man muss gespannt sein!