Samstag, Juli 21, 2007

melt 07


Dieses Jahr war zum Glück schon donnerstags Anreisetag, sprich Chillen anstatt Stressen wie im letzen Jahr. Donnerstagnacht noch diversen Freaks beim Völkerball spielen auf einer abseits des Campingplatzes gelegenen Schotterebe zugeschaut und gegen 4e todesdicht und voll bekleidet in einen 3stündigen Tiefschlaf gefallen.

Freitag war dann bis zur Öffnung des Festivalgeländes graziles Siffen angesagt.


Den Beginn machten somit I´m From Barcelona, eine 15 köpfige neohippie Formation die bei Sonnenschein eine wunderschöne gute Laune - Queen meets Hair - Show hinlegten – erwärmend positiv

Dann weiter zum ersehnten ersten Highlight: Owen Pallet alias Final Fantasy. Das gesamte Konzert über, im Hintergrund begleitet von einer Assistentin über einen Tageslichtprojektor an eine Leinwand geworfene Konturen und Bilder, immer das gleiche musikalische Vorgehen: Owen Pallet spielt zuerst mit seiner Violine ein Solo oder zupft einen Beat, nimmt diese dabei auf und lässt übergangslos weiterlaufen, während er dazu neu drüberspielt und/oder singt. – beeindruckend Innovativ
Das Video ist zwar nicht vom Meltauftritt, aber die Technik ist sehr gut erkennbar

Anschließend noch die 2te Hälfte von Jamie T. mitgenommen. Live noch cooler, rockiger und einiges mehr Frehness an den Tag legend als auf Platte. Joe Strummer lässt grüßen – kurzweilig
Dann bis zu The Notwist die legendären geratenden Nudeln vom Asia- Imbiss erstanden, für 4 anstatt 5 Euro, wie auf dem an der hellgrauen, von Fettflecken durch wohl jahrelangen Kochbetrieb übersäten Rückwand des fahrbaren Stands angebrachten Preisschilds zu erkennen ist, hier und da mal was anschauend das gesamte Festivalgelände ablaufend festgestellt, dass dieses Jahr weit mehr Werbung anpreisende Firmen- allen voran T-mobil mit ihrem hässlich magenta-farbigen Zelt vertreten sind ,es enorm viele Essensstände gibt, das Bier an einem der unendlich vielen Beckständen, die maximal in naher Sichtweite von einander aufgebaut wurden, immer noch 4 Euro kostet.

Ansonsten: Kettcar für recht langweilig und Apparat für ziemlich gut empfunden, allerdings hab ich keine Ahnung mehr was die gespielt haben geschweige denn wie sie sich angehört haben.

Doch dann, The Notwist. Grandios, haben definitiv länger als die vorgegebene Stunde gespielt. Ihr wunderschöner postpop meets elektronisches Gefrickel, sehr intensiv - durchdringend göttlich

Später um 01:00 The Thermals im Zelt. Scheiß voll war’s. Haben ganz ordentlich gerockt. Nichts außergewöhnliches, was allerdings auch nicht anders zu erwarten war. Süße Bassistin! - sehr sympathisch

Alec Empire( & The Hellish Vortex), seines Zeichen kreativer Kopf bei Atari Teenage Riot (RIP), in Japan verehrter Halbgott, egoistisches, größenwahnsinniges ,menschenverachtendes Arschloch, doch der Meister des ultra highspeed hardcore/industrial Geknüppel. Der Soundcheck war schon aggressiver und lauter als mach eine Hardcoreband das komplette Konzert über. Den kompletten Auftritt hieß es dann straight in your face bis hin zu einem einige Minuten andauernden alles zerstörendem Sound als auswucherndes destruktives Finale - geil krank

Dann zurück zur Mainstage, Dizzee Rascal als langweilig und danach so gegen 4e rum Goldie als schlecht empfunden, noch kurz Magda angeschaut, zurück zum Zeltplatz und 3 stunden pennen.

Der Samstag war so scheiß heiß, dass außer trägem Rumhängen keine großen Tätigkeiten möglich waren, abgesehen vom Rumpennen am nahe gelegen Sandstrand, der im Laufe des letzten Jahres reichlich zuvegetiert ist, vor allem der einst so homogene Übergang vom Ufer zum Wasser war doch schon etwas verwildert; zu allem Überfluss hatte ich, was allerdings irgendwie schon vorher klar war, meine Badhose vergessen.

Am späten Nachmittag leider Walter Schreifels verpasst.16:30 ist einfach zu früh und man selber kopfschmerz- und dichtheitstechnisch einfach zu platt. Somit wurde den Shout out louds die Ehre zu teil als erstes meinen Augen und Ohren vorgesetzt zu werden. Die Erwartungen wurden leider nicht ganz erfüllt. Vom musikalischen her eigentlich für Live-Spielereien prädestiniert, war das ganze doch etwas flach, „Impossible“ war troztdem schön - durchschnittlich

Ähnliches gilt für The Rifles, viel zu lahm, schlicht zu1zu1 wie auf Platte, da muss mehr drin sein. Allerdings wurden sie von soundtechnischen Problemen nicht verschont, neben diversen Standart Gitarrenproblemen ist dem Drummer seine Snare-Drum abgefallen –hehe – hab ich auch noch nicht miterlebt vorher - sympathischer Durchschnitt

Da erstmal nix gscheids mehr kam, durfte ich mir Hot Chip zu Gemüte führen, überraschenderweise recht cooler Auftritt -sehr sympathisch, wurden übel abgefeiert- die Hauptbühne war trotz der früher Uhrzeit total überfüllt - ungewohnt aber cool

Danach Goose, kopfschmerzenvorbelastet erschient deren Musik eher unpassend, doch nach dem Auftritt und wildem Abspacken meinerseits war der Schmerz komischerweise weg, nicht dass ich um diesen Verlust groß getrauert hätte. Irgend so`n Typ hat seinen Schlüssel in der Menge verloren, hihi, selber Schuld wenn man meint ihn ganz cool mit so einem hässlichem Halsband, wahrscheinlich von irgend einem Sponsor auf einer überteuerten Party daheim aufm Dorf abgestaubt, der den Clipverschluss aus extrem billigem Kunststoff anfertigen lassen hat, tragen zu müssen. Desto trotz waren Goose, wenn auch definitiv nicht meine Musik - party pur

Das Warten auf Black Rebel Motorcycle Club durch Mouse on mars aus der Ferne etwas versüßt – abgespact

Dann endlich: Black Rebel Motorcycle Club! Dreckig, laut, dunkel, geil! Brmc haben gerockt und gegroovt ohne Ende. Die Lieder zum Teil ewig in die Länge gezogen. Ein Monster nach dem andern gespielt - verdammt beeindruckend

Total geflasht rüber zur kleinen Stage und bei Trentemoller gechillt - sehr sphärisch

01:45, James Lavelle, alias Unkle hinter einem riesigen Pult stehend, umgeben von seinen Bandmitgliedern, eine unglaubliche Energie, aber auch Lautstärke aufbietend, startet die Reise in eine melancholische, postelektro- Welt. Als absolutes Highlight “ rabbit in your headlight“ - ein Traum, wenn natürlich Tom Yorks Stimme nur vom Band erklingt, trotzdem gänsehautherbeiführend – rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr

Frühs um 4e schließlich Deichkind, anch über 1er Stunde warten, doch schon etwas angekratzt am Sack und scheiß müde nach 3 Liedern und schöechter Sicht als langweilig, berechnend und viele komische Leute anziehnend für schlehct empfungen zum Zelt zurücktrottend ein wenn auch anstrengendes, doch herrliches Festival befriedigt ausklingen lassen