Mittwoch, Februar 28, 2007

Lvmen im Komma

Nach etlichen Wochen und Monaten hat’s mich endlich mal wieder ins Komma verschlagen. Angekündigt waren die auf Platte so großartigen Lvmen. Der Beginn hieß es, sei um 9 Uhr, aber das Komma wäre nicht das Komma, wenn die Bands nicht mindestens eine Stunde später anfangen würden als ursprünglich geplant. Auch sonst war alles beim altern im Komma, gute Bands, cooles Publikum, guter Sound, fairer Preis (6 Euro) und auch das einsame Häufchen Elend, das man normalerweise dort anzutreffen erwartet ward gesichtet – neuund sehr angenehm ist das Rauchverbot im kleinen Raum.

Nun aber zur Musik. Eher etwas skeptisch der Vorband gegenüber eingestellt eröffneten die als midtempo Hardcore angekündigten Paranoia Keeps Crawling den Abend. Das Tempo war dann zum Glück eher low als mid, dampfwalzenartig wurde der angesludgte Sound vorangetrieben - Crowbar lassen grüßen, aber eher etwas dünner und bei weitem nicht so zäh.

Dann eine kurz Umbaupause und Lvmen begannen. Um sich ein Bild der Band zu machen, musikalisch sind die 5 Tschechen grob in die Richtung Ambient-sludge-postrock-doom-metal! einzuordnen – das heißt, markerschütternder Schreigesang, epische, explosive Soundausbrüche, nicht selten ultrahart, vermischt mit allerhand Samples, Flächen, und Melodien - zwar nicht ganz so professionell wie die drei populärsten Vertreter des Genres Neurosis, Isis und Cult of Luna, aber um einiges abwechslungsreicher. Immerhin existiert Lvmen, die die europäische Speerspitze ihres Genres darstellen schon einiges länger als Isis und haben schon Ende der 90er deren Sound geprägt.
Gespielt haben die Tschechien zwar nur knapp eine Stunde, das allerdings am Stück. Die von Natur aus schon relativ langen Stücke(zum Teil an die 15 Minuten) wurden verbunden durch elektronische Samples und droneartige Sounds, so dass der aufgebaute Klangteppisch nie zerstörtoder gar zerrissen wurde. Untermalt war das ganze von einem Video, dass hauptsächlich aus kurzen Fetzen verschiedener Mangas und asiatischer Filme bestand – immer wieder unterbrochen und weitergeleitet durch abartige Animationen und wirre Bilder.

Am Ende dann total geflasht noch für 12 Euro ein T-Shirt gekauft und in voller Vorfreude auf Yndi Haldi und o stranger bend my heart of darkness, die am 6. April im Komma ihre traumhaften postrock zelebrieren werden!

http://www.youtube.com/watch?v=xddpsYPcT2c